Ich betreibe vier Sportarten. Aus Spaß? Oder steckt mehr dahinter? Kleine Analyse dazu:
Tennis:
Ich schlage auf die Bälle ein. Pro Stunde bestimmt hunderte Male. Aber wieso? Nur, weil ich einen Punkt mache? Reiner Bewegungsspaß? Oder sind es auch Ängste, Aggressionen und Sorgen, die ich weg-schlage? Und sei es nur für den Moment?
Yoga:
Die Fokussierung auf bestimmte Bewegungsabläufe, die ich zudem lange (aus)halten muss, tut gut. Und sorgt automatisch für ein Befreien von negativen Gedanken. Weil durch die Fokussierung und Konzentration kein "Platz" mehr dafür im Bewusstsein ist? Könnte sein, soll wohl auch so sein. Wenn man sich denn voll und ganz drauf einlässt.
Fitness-Studio:
Bei Kraftübungen muss ich mich nicht groß konzentrieren. Aber zeige ich nicht der Welt quasi wörtlich meine Stärke? Und da ein kräftig gereizter Muskel noch lange nach dem Training weiter arbeitet, spüre ich die Anspannung und eben die besagte Stärke noch etliche Stunden später.
Laufen:
Ein schönes Gefühl, gleichmäßig und -förmig meinen Körper zu "benutzen". Ist der innere Schweinehund erst einmal besiegt, genieße ich die Eigen-Dynamik und komme zudem in ein freies, leichtes und sogar kreatives Denken. Warum klappt das (fast) immer? Weil ich meinen Grübelschleifen, meinen Sorgen und auch meinen Ängsten sprichwörtlich weg-laufe? Und sich so das Hirn vom Alltags-Ballast befreit und wieder für produktive Aufgaben Luft hat?
Erst vor kurzem habe ich gehört: Mit übermäßiger Bewegung kompensieren manche Menschen Stillstand in anderen Bereichen ihres (beruflichen? privaten?) Daseins. Ist das so? Oder möchte der ein oder andere mit Bewegung vielleicht auch nur die Dynamik des Lebens fördern und unterstützen?
Was ich sicher weiß:
Jeder Sport betankt mich mit Energie. Umso mehr mentale wie körperliche Energie ich im Sport investiere, desto mehr kommt unmittelbar danach zurück. Zumindest für mich ein lohnender Deal. Es bleibt trotzdem eine interessante Fragestellung, welche Mechanismen im Unterbewusstsein durch Sport beeinflusst und angesteuert werden bzw. wieso ein Mensch bestimmte Sportarten überhaupt für sich wählt.